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Ton steuert das Licht

04.02.2015

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts zeigte der sowjetische Physiker Leonid Mandelstam theoretisch, dass Schallschwingungen in einer transparenten Substanz Licht streuen können, das durch diese Substanz hindurchgeht. Schallwellen bewirken lokale Dichteänderungen des Mediums und verändern dadurch den Brechungsindex. Durch eine solche Streuung geht ein Teil der Lichtenergie verloren. Unabhängig von Mandelstam kam der amerikanische Physiker Leon Brillouin zu denselben Ergebnissen. Daher wurde die Wechselwirkung von Ton und Licht in transparenten Medien als Mandelstam-Brillouin-Effekt bezeichnet.

Wir bemerken jedoch nicht, dass laute Musik das Licht einer Glühbirne streut, wie beispielsweise das Licht von Autoscheinwerfern im Nebel streut. Der Effekt macht sich nur bemerkbar, wenn wir anstelle einer gewöhnlichen Glühbirne eine monochromatische Strahlungsquelle verwenden - einen Laser. Tatsache ist, dass der Laserstrahl eine elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge ist, die seine "Farbe" bestimmt. Der rote Strahl hat eine Wellenlänge, der grüne Strahl eine andere.

Nehmen wir nun eine Glasfaser-Datenleitung. Das Funktionsprinzip besteht darin, dass Informationen übertragen werden, indem die Intensität eines Lichtstrahls geändert wird, der sich entlang eines transparenten Glasfadens ausbreitet. Ein einziger Glasfaserstrang kann gleichzeitig verwendet werden, um Daten über Hunderte von Kanälen zu übertragen, indem einfach Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge verwendet werden. Jeder Kanal entspricht einer bestimmten Laserwellenlänge. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Übertragung von Daten über Funkwellen, nur dass wir die Leistung des Funksenders erhöhen, dann steigen die Signalstärke und die Reichweite seines Empfangs. Wenn wir die Laserleistung erhöhen, um ein Signal über eine optische Faser zu übertragen, verschlechtert sich die Übertragung – immer mehr des Signals geht aufgrund der Mandelstam-Brillouin-Streuung verloren. Daher gibt es eine Signalleistungsschwelle, deren Überschreitung nicht sinnvoll ist, da sonst das durchgelassene Licht einfach zurückreflektiert wird.

Was haben Physiker der University of Illinois gemacht? An einem dünnen Glasfaserstrang befestigten sie eine kleine Glaskugel. Dieses Design wird als optischer Ringresonator bezeichnet. Ein Laserstrahl aus einem Glasfaserfaden tritt in den Resonator ein und verbleibt durch mehrfache interne Reflexion darin wie in einer Falle. Dreh- und Angelpunkt des Experiments war der zweite Laserstrahl, dessen Frequenz sich um einen gewissen Betrag von der ursprünglichen unterscheidet. Die Differenz der Frequenzen der Laserstrahlen entsprach der Frequenz der akustischen Schwingungen des Kugelmaterials. Dies machte das optische Faser- und Resonatorsystem für den ersten Strahl transparent.

Überraschenderweise erwies sich ein solches System als durchlässig für Strahlen von nur einer Seite. Es stellte sich als eine Art optisches Drehkreuz heraus - das Licht geht von einer Seite durch und kann von der anderen Seite nicht passieren. Eine solch interessante Eigenschaft entsteht durch die komplexe Wechselwirkung zweier Lichtstrahlen und akustischer Wellen in einem Material - dem Mandelstam-Brillouin-Streueffekt. Nur in diesem Fall, anstatt den Durchgang des Strahls durch die Faser zu verhindern, stellte er ihm im Gegenteil einen freien Korridor zur Verfügung.

Die Entdeckung solcher Eigenschaften wird es ermöglichen, optische Isolatoren und Zirkulatoren im Miniaturformat herzustellen, die für faseroptische Systeme und in Zukunft für Quantencomputer benötigt werden. Jetzt basieren diese Geräte auf dem magnetooptischen Faraday-Effekt, und Magnetfelder und Materialien werden verwendet, um Licht nur in eine Richtung zu übertragen. Die gemachte Entdeckung wird nur dazu beitragen, unnötige Magnetfelder loszuwerden. Außerdem lässt sich damit die Gruppengeschwindigkeit eines Lichtstrahls verändern – was Physiker „schnelles“ und „langsames“ Licht nennen, wird benötigt, um Quanteninformationen zu speichern.

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Neueste Nachrichten aus Wissenschaft und Technik, neue Elektronik:

Die Existenz einer Entropieregel für die Quantenverschränkung wurde nachgewiesen 09.05.2024

Die Quantenmechanik überrascht uns immer wieder mit ihren mysteriösen Phänomenen und unerwarteten Entdeckungen. Kürzlich stellten Bartosz Regula vom RIKEN Center for Quantum Computing und Ludovico Lamy von der Universität Amsterdam eine neue Entdeckung vor, die sich mit der Quantenverschränkung und ihrem Zusammenhang mit der Entropie befasst. Quantenverschränkung spielt eine wichtige Rolle in der modernen Quanteninformationswissenschaft und -technologie. Aufgrund der Komplexität seiner Struktur ist es jedoch schwierig, es zu verstehen und zu verwalten. Die Entdeckung von Regulus und Lamy zeigt, dass die Quantenverschränkung einer Entropieregel folgt, die der für klassische Systeme ähnelt. Diese Entdeckung eröffnet neue Perspektiven im Bereich der Quanteninformationswissenschaft und -technologie und vertieft unser Verständnis der Quantenverschränkung und ihrer Verbindung zur Thermodynamik. Die Ergebnisse der Studie weisen auf die Möglichkeit der Reversibilität von Verschränkungstransformationen hin, was ihre Verwendung in verschiedenen Quantentechnologien erheblich vereinfachen könnte. Eine neue Regel öffnen ... >>

Mini-Klimaanlage Sony Reon Pocket 5 09.05.2024

Der Sommer ist eine Zeit der Entspannung und des Reisens, doch oft kann die Hitze diese Zeit zu einer unerträglichen Qual machen. Lernen Sie ein neues Produkt von Sony kennen – die Mini-Klimaanlage Reon Pocket 5, die verspricht, den Sommer für ihre Benutzer angenehmer zu gestalten. Sony hat ein einzigartiges Gerät vorgestellt – den Reon Pocket 5 Mini-Conditioner, der an heißen Tagen für Körperkühlung sorgt. Damit können Benutzer jederzeit und überall Kühle genießen, indem sie es einfach um den Hals tragen. Diese Mini-Klimaanlage ist mit einer automatischen Anpassung der Betriebsmodi sowie Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren ausgestattet. Dank innovativer Technologien passt Reon Pocket 5 seinen Betrieb an die Aktivität des Benutzers und die Umgebungsbedingungen an. Benutzer können die Temperatur einfach über eine spezielle mobile App anpassen, die über Bluetooth verbunden ist. Darüber hinaus sind speziell entwickelte T-Shirts und Shorts erhältlich, an denen ein Mini-Conditioner angebracht werden kann. Das Gerät kann oh ... >>

Energie aus dem Weltraum für Raumschiff 08.05.2024

Mit dem Aufkommen neuer Technologien und der Entwicklung von Raumfahrtprogrammen wird die Erzeugung von Solarenergie im Weltraum immer machbarer. Der Leiter des Startups Virtus Solis teilte seine Vision mit, mit dem Raumschiff von SpaceX Orbitalkraftwerke zu bauen, die die Erde mit Strom versorgen können. Das Startup Virtus Solis hat ein ehrgeiziges Projekt zur Schaffung von Orbitalkraftwerken mit dem Starship von SpaceX vorgestellt. Diese Idee könnte den Bereich der Solarenergieerzeugung erheblich verändern und sie zugänglicher und kostengünstiger machen. Der Kern des Plans des Startups besteht darin, die Kosten für den Start von Satelliten ins All mithilfe von Starship zu senken. Es wird erwartet, dass dieser technologische Durchbruch die Solarenergieproduktion im Weltraum gegenüber herkömmlichen Energiequellen wettbewerbsfähiger machen wird. Virtual Solis plant den Bau großer Photovoltaikmodule im Orbit und nutzt Starship für die Lieferung der notwendigen Ausrüstung. Allerdings eine der größten Herausforderungen ... >>

Neue Methode zur Herstellung leistungsstarker Batterien 08.05.2024

Mit der Entwicklung der Technologie und dem zunehmenden Einsatz von Elektronik wird die Frage der Schaffung effizienter und sicherer Energiequellen immer dringlicher. Forscher der University of Queensland haben einen neuen Ansatz zur Herstellung von Hochleistungsbatterien auf Zinkbasis vorgestellt, der die Landschaft der Energiebranche verändern könnte. Eines der Hauptprobleme herkömmlicher wiederaufladbarer Batterien auf Wasserbasis war ihre niedrige Spannung, die ihren Einsatz in modernen Geräten einschränkte. Doch dank einer neuen, von Wissenschaftlern entwickelten Methode konnte dieser Nachteil erfolgreich überwunden werden. Im Rahmen ihrer Forschung wandten sich Wissenschaftler einer speziellen organischen Verbindung zu – Catechol. Es erwies sich als wichtige Komponente, die die Stabilität der Batterie verbessern und ihre Effizienz steigern kann. Dieser Ansatz hat zu einer deutlichen Spannungserhöhung der Zink-Ionen-Batterien geführt und sie damit wettbewerbsfähiger gemacht. Laut Wissenschaftlern haben solche Batterien mehrere Vorteile. Sie haben b ... >>

Alkoholgehalt von warmem Bier 07.05.2024

Bier, eines der häufigsten alkoholischen Getränke, hat einen ganz eigenen Geschmack, der sich je nach Temperatur des Konsums verändern kann. Eine neue Studie eines internationalen Wissenschaftlerteams hat herausgefunden, dass die Biertemperatur einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung des alkoholischen Geschmacks hat. Die vom Materialwissenschaftler Lei Jiang geleitete Studie ergab, dass Ethanol- und Wassermoleküle bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedliche Arten von Clustern bilden, was sich auf die Wahrnehmung des alkoholischen Geschmacks auswirkt. Bei niedrigen Temperaturen bilden sich eher pyramidenartige Cluster, wodurch die Schärfe des „Ethanol“-Geschmacks abnimmt und das Getränk weniger alkoholisch schmeckt. Im Gegenteil, mit steigender Temperatur werden die Cluster kettenförmiger, was zu einem ausgeprägteren alkoholischen Geschmack führt. Dies erklärt, warum sich der Geschmack einiger alkoholischer Getränke, wie z. B. Baijiu, je nach Temperatur ändern kann. Die Erkenntnisse eröffnen Getränkeherstellern neue Perspektiven, ... >>

Zufällige Neuigkeiten aus dem Archiv

Neuronen ausdrücken 30.09.2014

Die Standardform einer Nervenzelle wird wie folgt dargestellt: Mehrere verzweigte Fortsätze-Dendriten und ein langes, nicht verzweigtes Fortsatz-Axon gehen vom Körper eines Neurons aus. Über die Dendriten erhält das Neuron Impulse von Nachbarzellen, über das Axon leitet es Impulse weiter, wobei die Impulse zwangsläufig den Zellkörper passieren – schließlich stammen sowohl das Axon als auch die Dendriten von ihm ab. Dies ist das allgemeine Strukturschema für alle Neuronen, und ganz gleich, wie sich ihre Fortsätze verzweigen und wie zahlreich sie sind, der Zellkörper wird immer die „Station“ für die entlang der Membran verlaufende elektrochemische Reaktion sein.

Umso überraschender war die Entdeckung von Neurowissenschaftlern der Universitäten Bonn und Heidelberg (Deutschland), die Neuronen mit Axonen fanden, die direkt aus Dendriten wachsen. Christian Thome, Alexey Egorov und ihre Kollegen beschrieben ihre Entdeckung im Fachblatt Neuron.

Im Gehirn von Mäusen, genauer gesagt im Hippocampus, einem der wichtigsten Gedächtnis- und Orientierungszentren im Weltraum, wurde ein neuer Zelltyp gefunden. Viele der Neuronen im Hippocampus, Pyramidenzellen genannt, sind extrem verzweigt: Sie sammeln Informationen von vielen anderen Neuronen und kommen daher nicht ohne dicht verzweigte Dendriten aus.

Die Forscher beschlossen, die interzellulären Kontakte von Pyramidenneuronen mit ihren Nachbarn zu analysieren, und modifizierten dafür Neuronen, indem sie sie mit einem fluoreszierenden Protein versahen, das die Basen von Zellprozessen markierte. Es stellte sich heraus, dass in etwa der Hälfte der Zellen das Axon nicht vom Zellkörper abgeht, sondern vom Dendriten, von seinem unteren Teil, der dem Zellkörper am nächsten liegt. Der Hippocampus ist in mehrere strukturelle und funktionelle Zonen unterteilt, und in jeder von ihnen war der Anteil ungewöhnlicher Zellen unterschiedlich, aber es besteht kein Zweifel, dass es wirklich viele solcher Zellen gibt.

Solch eine ungewöhnliche Struktur sollte irgendwie die Funktion von Zellen beeinflussen. Tatsächlich stellte sich heraus, dass die Dendriten, aus denen das Axon wächst, besser auf Stimulation reagieren – sie brauchten beispielsweise weniger Neurotransmitter, um einen Impuls auszulösen. Mit anderen Worten, solche Dendriten hatten eine niedrigere Erregungsschwelle, was bedeutet, dass sie auf schwache Signale reagieren konnten.

Auf einen externen Stimulus, der durch einen solchen Dendriten käme, würde die Zelle (und die damit verbundene Nervenkette) schneller reagieren, ohne darauf zu warten, dass der externe Stimulus ihre Leistung erhöht. Die Aktivität solcher Neuronen ist offensichtlich schwer zu unterdrücken, und sie können dazu bestimmt sein, Informationen von besonderer Bedeutung zu übermitteln. Die Arbeit abnormaler Neuronen muss jedoch noch untersucht und untersucht werden. Im menschlichen Gehirn wurden sie jedoch noch nicht gesucht, da der menschliche Hippocampus und der Hippocampus der Maus ihre Struktur wiederholen und höchstwahrscheinlich auch Primaten solche Zellen haben.

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